Unser letzter (vollständiger) Urlaubstag ist
"Stampede-Frei"!
Statt dessen fahren wir in den
"Heritage-Park", ein "lebendiges Freilichtmuseum" am Stadtrand von Calgary. Auch eine dringende
Empfehlung des Visitorcenters am Fernsehturm!
Mit dem C-Train und einem Shuttle-Bus sind wir nach einer
knappen halben Stunde bereits dort.
Im Eingangsbereich empfängt uns eine Museumshalle mit
Relikten aus der Geschichte des motorisierten Verkehrs von neunzehnhundert-piependeckel bis in die
50er Jahre:
Quietschbunte Tanksäulen, ...
... und blinkende Pracht-Karossen, ...
... dazwischen ein heruntergekommener Lkw-Oldtimer. Als wenn er noch irgendwo in
der Prärie des mittleren Westens verrotten würde!
Drumherum drapiert Drug-Stores, Autowerkstätten, Parkanlagen.
Eine fesselnde und authentische Präsentation!
In einer Ecke, ein Wohnwagenanhänger aus den 50ern, klein aber mit
erstaunlich viel Luxus: Heizung, Einbauküche, luxuriöses Doppelbett.
Spielkarten liegen auf dem Tisch - sieht aus, als wäre der Wagen immer noch
bewohnt.
Vor der Halle führt ein langgezogener Fußweg zum "Midnapore"-Bahnhof. Ein ur-alter Linienbus verkürzt den weg für geh-behinderte und Nordamerikaner.
Am Ticketschalter des Bahnhofs bekommen wir vom Bahnhofsbeamten, in Uniform aus dem Ende des 19.Jahrhunderts, einen Geländeplan.
Aha! Die Eisenbahn fährt ca. alle halbe Stunde. Eine
Raddampferfahrt könnten wir auch machen! Linkerhand ein historischer Öl-Turm,
geradezu eine Stadt mit Wohnhäusern und Geschäften.
Wir wollen das Gelände erstmal zu Fuß erkunden!
Nach einigen Minuten erreichen wir einen Rummelplatz aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Neben dem gemütlichen Riesenrad gibt es auch ein paar trickreichere Karussels, die mehr "Thrill" bieten. Alle Karussells sind trotz ihres hohen Alters in Betrieb und - trotz früher Stunde und bescheidenem Wetter - gut besucht.
Nach einigen Minuten erreichen wir einen Rummelplatz aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Neben dem gemütlichen Riesenrad gibt es auch ein paar trickreichere Karussels, die mehr "Thrill" bieten. Alle Karussells sind trotz ihres hohen Alters in Betrieb und - trotz früher Stunde und bescheidenem Wetter - gut besucht.
Das benachbarte "Heritage Village" ist sehr malerisch. Kleine Geschäfte, ein Hotel, Wohnhäuser, eine Zeitungsdruckerei, eine Schmiede, ein großes Lagerhaus ...! Vor den Häusern hölzerne Gehsteige. Wir fühlen uns schon wie "Festus" in "Rauchende Colts".
Am nahen, "Shepard"-Bahnhof , dem Hauptbahnhof des Heritage Parks, pfeift die Dampflok! In wenigen Minuten wird eine weitere Rundfahrt starten. Wir kaufen zwei Fahrkarten und erwischen den Zug in allerletzter Sekunde. Für 3 Dollar pro Person können wir den Zug so oft wir wollen benutzen. Eine Holzklasse - im wahrsten Sinne des Wortes! -, eine 1. Klasse mit Lederpolstern und Bollerofen in der Ecke.
Jede Menge Dampf und pfeifen, bimmelnde Bahnübergänge, es rüttelt und schüttelt: Der Zug zieht alle Register - eine echt "Zeit"-Reise! Wir sehen schon "schwarzweiss" ;))
Jede Menge Dampf und pfeifen, bimmelnde Bahnübergänge, es rüttelt und schüttelt: Der Zug zieht alle Register - eine echt "Zeit"-Reise! Wir sehen schon "schwarzweiss" ;))
Nach einer ersten, knapp habstündigen Fahrt rund ums Parkgelände, machen wir eine Runde mit dem Rad-Dampfer "SS Moyie" über den naheliegenden See. "Welcome on Board, Sir!".
Nur die Wolkenkratzer von "Downtown Calgary", die manchmal am Horizont auftauchen, stören fast ein wenig die Puppenstuben-Idylle. Aber eben nur fast!
Inzwischen ist das Wetter nicht mehr bescheiden, sondern besch...! Es regnet sich ein! Spazieren gehen macht keinen rechten Spaß mehr. Leider haben wir unsere Regenjacken im Hotel gelassen. Mit dem Zug fahren wir also Richtung "Laggan Station" dem dritten Bahnhof auf dem Gelände, in der Nähe des Pelzhandels-Fort der Husdson's Bay Company.
Dicht beim Bahnhof liegt auch ein Indianerdorf. Bei dem sch... Wetter interessiert uns aber mehr der "Drew's Saloon"! "FULLY LICENSED - Es gibt Bier!
Der einsame Marktflecken neben dem Fort wirkt völlig anders, als das belebte "Heritage Village". Ein kleiner Gemischtwarenladen, eine kleine Farm und besagter Saloon. Dagegen wirkt das "Heritage Village" wie eine Großstadt!
Noch ein paar mehr Leute haben die gleiche Idee wie wir. Der Saloon ist gut besucht! Der Wirt freut sich über seine vielen Gäste und erzählt Wild-West-Geschichten aus alter Zeit. Wir können uns wirklich gut vorstellen, wie es sich seinerzeit an so isolierten Orten lebte und wie man sich über die Abwechslung durch Besucher freute. Klasse Atmosphäre! Wie im Film!
Das Wetter wird und wird aber nicht besser. Das Gelände verwandelt sich stellenweise in ein Schlammloch. Das wird uns nun langsam zu "authentisch"! Wir fahren am frühen Nachmittag wieder Richtung Downtown. Wird eh' Zeit, mit dem Kofferpacken anzufangen!
Während Uwe die Koffer immer wieder umpackt, um ja das Maximalgewicht von 23 kg je Koffer nicht zu überschreiten, sucht Frank nach einem Lokal für "das letzte Abendmahl"! Es muß in Calgary doch noch mehr als die Stephen Avenue geben!
"Craft Beer Market" - Der Name hört sich zwar an, als wär's ein Supermarkt. Gemäß Beschreibung eines Lokalführers ist es aber ein Restaurant / Pub.
Leider können wir das nicht über's Internet überprüfen: Vor einigen Tagen hat's in einem Serverraum des größten lokalen Internetanbieters gebrannt und das Löschwasser hat dem Serverraum den Rest gegeben. Seitdem ist Calgary wieder in der IT-Steinzeit.
Das Lokal liegt fußläufig zum Hotel - probieren wir es also einfach mal.
Nur zwei Blöcke von Downtown entfernt ändert sich das Stadtbild: Alte Fabrikhallen und brachliegende Grundstücke. Man erkennt, wie drastisch sich Calgary sich in den letzten Jahren weiterentwickelt hat: Es gibt ein paar Ecken, die der Entwicklung noch etwas hinterher hinken.
Der "Craft Beer Market" liegt in einer alten Fabrikhalle und gefällt uns auf Anhieb!
100 Biersorten vom Fass! Vom Erdinger Weissbier, über eine große Auswahl nordamerikanischer Biersorten bis zu belgischen Exoten. Beim Anblick der hundert Bierzapfhähne wird ein Biertrinker doch "feucht", oder!
Das Beer Menu umschreibt blumig die Aromen - von Frucht über Schokolade oder Kaffee bis Vanille. Liest sich wie eine gute Weinkarte! Aber die Auswahl ist echt schwierig!
Das Essen ist ein Gedicht. Am Nebentisch wird ein Appetizer serviert, ein "Nacho Barrel": Ein riesiger Berg Taco-Chips mit Käse, Tomaten und Jalapenos überbacken, zusammen mit Dips im unteren Teil eines Bierfasses. Das ist ein "Appetithäppchen"?
Frank's "Chili-Burger" interessiert ebenfalls den Nebentisch:"Wow, what is that???"
Gut, dass wir auf den "Appetitmacher" vorneweg verzichtet haben!
Für uns ist dieser Abend ein würdiger Abschluss des Urlaubs. Wenn ihr nach Calgary kommt, vergesst den "Craft Beer Market" auf keinen Fall!
Our last Yahooo!!! from Mounty-County
Uwe und Frank
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