Dienstag, 3. Juli 2012

3.7.2012: Alle Köche sind beschissen, die sich nicht zu helfen wissen

Howdy Guys,

den Campground in Clearwater haben wir erst gegen halbelf verlassen: Mussten halt erst noch unseren Blog posten;))
Bevor wir uns aber weiter Richtung Osten, also Richtung Vancover begeben, besteht Frank doch noch mal auf einem Abstecher in den Wells Gray Provincial Park. Gestern sind wir wegen der nachmittäglichen Raftingtour ja nur im Schweinsgallop durchgefahren. Schließlich gibt es irrsinnig viele Wasserfälle! Und wir haben noch keinen einzigen gesehen.
Wir sind noch gar nicht im Parkgelände, schon wieder eine Bärenbegegnung: Eine Mutter mit ihrem Jungen überquert die Strasse. Doch leider ist die Kamera nicht schnell genug parat. Und als sie parat ist, setzt sich so'n Asi mit seinem PKW direkt vor uns. Nix mehr zu sehen. Aber die Bärenfamilie verschwindet auch bereits im Unterholz!
Also weiter Richtung Dawson Falls, die auch den Spitznamen "Little Niagara Falls" tragen. Keineswegs zu unrecht. Wie das Wasser so über die Klippe stürzt, fühlen wir uns direkt an unseren Besuch der Niagara Falls vor zwei Jahren erinnert. (die Videos könnt ihr übrigens unten links im Videofenster auf "Vollbild" vergrößern)


Wer da rein fällt hat ganz sicher ein paar Probleme.
Auf dem Rückweg halten wir noch an den Spahats Falls, direkt am Parkeingang. Lange nicht so breit wie die Dawson Falls - aber dafür imponierend hoch - schießt das Wasser in einen hoch oben gelegen Kessel und dann in eine tiefe Schlucht.


Kaum sind wir losgefahren: Schon wieder ein Bär! Diesmal offensichtlich ein Männchen, groß und kräftig, versucht eine Strassenbrücke vor uns zu überqueren, schlägt sich dann aber schnell in die Büsche, lässt uns vorbeifahren und überquert die Brücke, nachdem wir vorbei sind.


Da die Zeit schon etwas fortgeschritten ist, beschliessen wir auch nich mehr sooo weit zu fahren. "Lone Butte" verspricht einen Campground an einem See gelegen und gleichzeitig einigermaßen in der Nähe der Ortschaft. Komisch, bei dem Namen "Lone Butte" fällt Frank nur die Übersetzung "einsames Arschloch" ein! Aber es heißt ja nicht "Butt" sondern "Butte"! Und "Butte" heißt in der tat auch nur "Spitzkuppe", also "einsame Spitzkuppe", ein merkwürdiger einsamer, sehr schmaler aber hoher Hügel im Ort, hat den Namen gegeben.
Wir landen im Campground "Cariboo Bonanza Resort", direkt am Ufer des "Horse Lake". Am Empfang werden wir aber schon gewarnt. Der Platz ist wegen der vielen Regenfälle der letzten Zeit sehr nass und aufgeweicht. Die haben recht! Unsere Site ist nur vom Befahren mit unserem tonnenschweren Motorhome ein ziemliches Schlammloch.
Wir bleiben trotzdem - Unterkunft mit Seeblick hat schließlich was! Wie schön das hier sein kann, zeigt die Bildergalerie der Homepage vom Campground.

Die Campground-Besitzerin (Dora) ist eine sehr nette Dame, mit auffällig hartem Akzent.
"Where're you from, your accent sounds a little bit strange?".
"I'm from switzerland. Seid ihr Deutsche?".
Die Welt ist halt ein Dorf - und wir leben alle mittendrin!

Gerne wollen wir heute abend mal wieder in's Restaurant - zwei Abende hintereinander Barbecue reicht erst mal!
Der "Ironhorse Pub" (Eisenbahn-Pub) wird uns empfohlen. Allerdings sind das rund 8 KM bergauf! Natürlich mit dem Fahrrad. Uwe will partout nicht mit dem Auto fahren - sondern lieber Bier!!!
Was soll's: Quälen wir uns mit dem Fahrrad halt langsam die Steigung hoch!

Doch kaum sind wir auf dem Campground heimisch eingerichtet, fängt es an zu schiffen wie aus Eimern!
In einer "schwach-Regenphase" wollen wir es trotzdem versuchen.
"Wollt ihr wirklich mit dem Velo los - mit dem Fahrrad, meine ich?" tönt die vorbei-eilende Campgroundbesitzerin.
"Was bleibt uns anderes: Der Kühlschrank ist fast leer!" - Stimmt nur noch 34 Flaschen Bier und ein paar Scheiben Wurst und Käse!
Aber kurz hinter dem Campground-Ausgang, kaum 500 Meter gefahren, drehen wir um: Wir sind nass bis auf die Knochen! Noch 7,5 Kilometer auf dem Fahrrad? Da nimmt uns nicht mal mehr so ein Landgasthaus auf!
Am Eingangskiosk fragen wir nach, ob's Fisch zu kaufen gibt. Der See ist schließlich ein Anglerparadies mit Forellen und Rotlachsen.
"Nein Fisch haben wir nicht zu verkaufen!" - " Aber ich geb' euch so was mit. Meine Kühltruhe ist voll!"
Rubbeldikatz sind wir stolzer Besitzer von rund einem Kilo Super-Rotlachsfilet - für lau!
Morgen gibt's was in die Trinkgeld-Box. Wie schrieb Douglas Adams? "Macht's gut, und danke für den Fisch!"
Ein paar Kartoffeln sind noch da. 2 Dosen Champignogns, zubereitet "á la creme". Und die Lachsfilets in Butter gebraten: Ein Gedicht!
Dass der Fisch vor dem Braten nicht in Mehl gewendet wurde (haben wir nämlich nicht!), sondern in unserer Pancake-Fertigmischung - und auch die Cremesauce der Champignons ist mit Pancake-Fertigmischung gebunden und mit Philadelphia-Frischkäse gepeppt - merkt Uwe gar nicht!

Drum merke: "Alle Köche sind beschissen, die sich nicht zu helfen wissen!".

Der See vor uns voll Wasser, der Himmel über uns voll Wasser, der Zeltplatz schwimmt auch!  Darauf trinken wir erst mal einen! Lassen wir unserern Fisch ein letztes mal schwimmen.

Yihaa!!! aus Mounty-County

Uwe und Frank

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