Samstag, 7. Juli 2012

7.7.2012: In schwindelnden Höhen ...

Howdy guys,

auch wenn unser Campground in Vancouver "op d'r schäl Sick" liegt, wir genießen heute schon wieder einen Vorteil! Unser erster heutiger Sightseeing-Stop, die "Capilano Suspension Bridge", liegt nur 3,6 KM vom Campground entfernt.
Am Campground-Empfang gab man uns den Rat, mit dem Taxi oder mit unserem Motorhome zur "Capilano Suspension Bridge" zu fahren ("es ist weit und sehr steil" bestätigt noch ein zufällig anwesender amerikanischer Camper).
Wir gehen dennoch das Risiko ein und fahren mit dem Fahrrad hin. 3,6 KM ist ja nun eigentlich keine Entfernung. Selbst wenn die Strecke an einigen Stellen zu steil wird, können diese Strecken nicht so lang sein, dass man nicht notfalls auch schieben kann.

Soooo "steil" ist die Strecke dann auch wahrhaftig nicht. Vor allem aber "weit" ist es auch nicht. Nach knapp 20 Minuten sind wir bereits da. Da hätten wir ja länger gebraucht, um mit unserem "Riesendampfer" einzuparken.
Was viel ärgerlicher ist: Auf die zahlreichen Linienbusse hat uns keiner aufmerksam gemacht. So etwas profanes wie Linienbusse nehmen halt die meisten Amis und scheinbar eben auch die Kanadier als Verkehrsmittel gar nicht wahr!

Im Internet haben wir durchaus kritische Kommentare gelesen, die sich über den "horrenden Eintrittspreis" mockieren.
Uns erschrecken 38 $ nicht mehr so sehr!
Dafür bekommt wir schließlich auch weit mehr als nur den Spaziergang über eine Hängebrücke!

Natürlich ist es ziemlich voll! Es ist schließlich Samstag!

Über die 70 m tiefe Schlucht des "Capilano Rivers" führt die heftig(!!!) schwingende, 136 m lange Brücke. Es ist echt schwierig auf den Beinen zu bleiben.
Die Brücke schwingt manchmal so heftig, dass einige - vor allem älterere - Besucher sie überhaupt nur begleitet betreten können. Viel schlimmer sind aber die dran, die auf halber Strecke sich nicht mehr weiter trauen und abgeholt werden müssen.

Auf der gegnüberliegenden Seite des Canyon verbindet eine Reihe von Stegen und kleineren Hängebrücke, in schwindelnder Höhe die wirklich gigantischen Douglasien mittereinander.

"Canopy" nennen die das hier. Kannten wir bisher von unserer Karibikreise anders: Da hängt man in hoch oben in den Bäumen an Seilen und saust und rutscht von Baum zu Baum. Die Stege hier sind doch blanker Luxus.

An einer Greifvogelwarte werden den Touristen heimische Falken und Eulen vorgeführt und erklärt.

Ein schöner Naturpfad führt durch den steilen Wald-Abhang.

Zurück auf der Park-Eingangsseite geht's noch über den "Cliffwalk". Ein an senkrechten, manchmal sogar überhängigen Felswänden, verankerter schmaler Steg. Der ragt weit in die Schlucht hinein - man schwebt fast frei in der Luft! Cool!
Unser Fazit: Wer die Capilano Suspension Bridge wegen des Eintrittspreises verschmäht, der verpasst was und ist selber schuld!


Mit dem Fahrrad geht es nun viel leichter zurück Richtung Vancouver! Schließlich geht es bis zur "Lions Gate Bridge" nur bergab.
Nach der steilen Auffahrt bis zur Mitte der Brücke pfeifen wir aber wieder aus dem letzten Loch. Was soll's: Tun wir halt so, als wenn wir wegen der schönen Aussicht einen Fotostopp einlegen!

Am Ende der "Lions Gate Bridge" beginnt der weitläufige "Stanley Park", so eine Art "grüne Lunge" von Vacouver. Am Rand, in der Nähe des Yachthafens das viel gerühmte Aquarium.
Obwohl es natürlich auch hier sehr voll ist gehen wir rein.
Viele Attraktionen liegen innen. Dementsprechend ist der Geräuschpegel! Quäkende Kinder, schimpfende Eltern. Die wenigen Aussenanlagen sind da eine echte Erholung.
Ehrlich gesagt wirkt vieles etwas trostlos. Beluga, Delphine und Otter wirken ein wenig depressiv. Da tröstet eigentlich nur, dass diese Tiere alle aus irgendwelchen Tier-Rettungsaktionen stammen.
Das Aquarium in San Francisco ist beeindruckender, "Seaworld" in San Diego hat eine wesentlich freundlichere Stimmung! Das "Vancouver Aquarium" muss also nicht unbedingt auf dem Besuchsprogramm stehen!

Im Hafenbereich, den zugehörigen Ausflugslokalen und Grünanlagen ist die Hölle los. Bei dem strahlend schönen Wetter hält es scheinbar keinen in seiner Wohnung.
Wir gönnen uns ein Bier und genießen das rege Treiben auf den Rasenflächen, den Schiffsverkehr in der Bay und die minütlich startenden und landenden Wasserflugzeug im vor uns liegenden Hafenbecken.

Abends gehts noch nach "Yaletown", ein ehemaliges Lagerviertel der Stadt, heute ein wirklich nettes Amüsier-Viertel mit zahlreichen Kneipen und vor allem Aussengastronomie. Die "Yaletown Brewing Company" hatten wir schon in Deutschland in die Planung einbezogen. Etliche hausgebraute Biersorten "running on tap", leckeres Essen und sehr aufmerksame Bedienung. Da verschmerzen wir sogar, dass es mal wieder einen Dollar mehr kostet.

So long von unserem letzten Tag in Vancouver.

Yihaa from Mounty-County

Uwe und Frank

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