Am letzten Morgen verzichten wir lieber aufs Frühstück! Bis 12
Uhr muss der Wagen zurück gegeben sein! Und bis dahin ist noch eine Menge zu
tun! Abwasser entsorgen, noch mal durchfegen, voll-tanken, und, und, und!
Und
schließlich wollen wir so früh wie möglich in unser Hotel nach
Calgary/Downtown! Schließlich wollen wir noch was in Calgary erleben.
Die Wohnmobil-Abnahme bei "Fraser Way" ist unkompliziert und schnell
erledigt: Keine Schäden am Fahrzeug, dann schnell noch den Fragebogen "Der
Kunde hat das Wort" ausgefüllt!
"Was wir am Fahrzeug vermisst haben"? Klare
Antwort: Eine Markise! Beim nächsten Mal ist das auch eine Buchungsvoraussetzung! Wegen einem bisschen Nieselregen wollen wir uns
schließlich nicht gleich ins Auto einschließen.
Und einen Dieselmotor hätten wir
uns gewünscht: Der Spritverbrauch von fast 30 Litern Benzin je 100 km ist
kein Pappenstiel! Vielleicht bieten ja doch mal ein paar Vermieter die
sparsameren Dieselfahrzeuge an.
Aber sonst alles super!
Besonderer Service von Fraserway: Man
chauffiert uns sogar bis zu unserem Hotel in Calgary/Downtown. Das ist
unüblich! Meistens ist den Wohnmobilanbieter ein Transfer nach Downtown
zu weit!
So stehen wir bereits um 10 Uhr in der Hotelhalle das
Sandman Calgary-Downtown. Das Sandman ist so früh gar nicht auf uns vorbereitet. Wegen der Stampede ist unser Zimmer erst ab
16 Uhr bereit. Na gut, das Gepäck können wir abstellen. Wir lassen uns einen
Stadtplan in die Hand drücken und bummeln also direkt in die Stadt.
Das "Sandman Hotel" ist super gelegen. Direkt an der 7th Avenue, der
zentralsten Straße von Calgary. Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Tür.
Aber
wohin denn nun? Umgeben von Dutzenden von Wolkenkratzern fällt uns die Orientierung
trotz Stadtplan schwer. Die 7th Avenue ist zwar sehr zentral, aber eher eine
Büromeile. Das Visitor-Center am Fernsehturm finden wir mit ein wenig Mühe. Das
ist schon arg unauffällig im hinteren Teil der Eingangshalle des Fernsehturms, noch hinter einem
Andenken-Schalter versteckt.
"Wir sind gerade in der Stadt angekommen - Wir haben drei
Tage. Was empfehlt ihr uns? Und wo kriegen wir ein passables Frühstück?"
Und dann startet ein Vortrag der scheinbar kein Ende nimmt. Wie ein
Maschinengewehr rattert die Dame ihre Empfehlungen runter, malt Kreise und
Pfeile in einen Stadtplan. Wir wissen nach wenigen Minuten schon nicht mehr,
welcher Kreis und welcher Pfeil wofür steht. Ein paar Sachen bleiben aber
gottlob doch noch im Kopf hängen. Die werden wohl für unsere drei Tage reichen!
"Und wo finden wir ein Restaurant für unser Frühstück?". "In
der Stephen Avenue, gleich um die Ecke! Viele Restaurants in älteren
Häusern!". Na, das hört sich doch gut an!
Und dieserTipp ist für uns "Calgary"-Newbies auch der beste Einstieg! Gemütliche
alte Häuser, genau so wie man sie sich in einer Westernstadt vorstellt, kleine Geschäfte wie "Lammle's Westernwear" - müssen auch noch unbedingt rein ;) - und große Traditionskaufhäuser wie die "Hudson Bay Company", Restaurants
und Bars.
Und die Stampede tobt hier in der Straße auch.
Jeden Tag von 10 – 12 Uhr Squaredance für
jedermann, mit Anleitung! Wir kommen gerade zur Halbzeit an, bleiben als
Bewegungslegastheniker aber lieber nur am Rand stehen.
Mehrmals täglich ziehen kleine Umzüge mit Cowboys und Indianern zu Pferd
und Kutsche durch die Straßen. Innerhalb einer Stunde sehen wir alleine zwei Umzüge!
Alle Kneipen, Geschäfte, Banken sind mit Strohballen und
Weidezäunen rustikal geschmückt. So
viele Strohballen wie alleine in der Stephen Avenue rumliegen, verbraucht ein
mittelgroßes Gestüt nicht mal in einem Jahr!
Die ganze Atmosphäre hat große Ähnlichkeit mit dem Oktoberfest in
München! Nur ohne Lederhosen!
Jetzt haben wir aber Hunger. Der "Dakota Grill" sieht annehmbar aus und verspricht uns endlich
die erste Mahlzeit für heute! Inzwischen muss es auch kein Frühstück mehr sein
– jetzt kann es auch ein Burger und ein Bier (oder zwei) sein ;)
Ein
Stampede-Special: Das "BBQ Beef on a Bun". Rindfleisch, über viele
Stunden bei niedriger Temperatur gegrillt ("slow-cooked"), aromatischer
Rauchgeschmack, dünn geschnitten - aber nicht zu wenig - auf einem Baguette, mit
"gravy" (Bratensaft): Da läuft dir doch das Wasser im Mund zusammen!
Live-Musik bietet das Dakota auch noch. Western, Country,
Blues. Bereits um 1 Uhr mittags legen die ersten aufgedrehten Cowboys und
Cowgirls eine kesse Sohle aufs Parkett. Müssen die eigentlich am
Freitagmittag nicht arbeiten? So wie die drauf sind, sind die auch schon eine
ganze Weile unterwegs! Und haben nicht erst jetzt ihr erstes Bier!
Gegen drei Uhr haben wir keine Lust mehr auf Restaurant und sightseeing! Jetzt wollen wir endlich in unser
Zimmer! Der Akku von der Digitalkamera ist sowieso schon längst leer geknipst. Und die Ersatzakkus sind im Koffer im Hotel L.
Das Zimmer ist dann Gottseidank auch bereits um 3 Uhr frei, nicht erst um
4! Im 23. Stock liegt unser Zimmer - damit bei weitem nicht über den Dächern der Stadt.
Nach einer guten Stunde auspacken und ausruhen,
ziehen wir wieder los! Wir müssen noch einiges geschafft kriegen. Zum Beispiel Stampede-fein machen bei "Lammle's Westernwear"
Morgen sind wir
schließlich weitgehend mit der Stampede beschäftigt. Auch wenn wir noch nicht
genau wissen was uns erwartet, bleibt dann sicherlich nicht allzu viel Zeit für die
City!
So long,
Yihaa (oder wie man hier sagt YEEHAW!) from Mounty-County
Uwe und Frank
Uwe und Frank
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